Erziehungsmethoden
Es ist erschreckend: wir leben im 21ten Jahrhundert und es gibt nicht nur jede Menge
Tierschützer und vor allem Tierrechtler, nein es gibt überdies jede Menge Menschen,
die immer noch an ihrem Hund herumzerren, drücken und gar ′züchtigen′!
Hier möchte ich mal ′A Tribute to All dogs and other beings′ darstellen.
Die Experten
Oft höre ich den Satz: ''Meiner war auch in der Hundeschule,...auf dem Hundeplatz....'' Leider beeindruckt das - zumindest mich - nicht mehr.Hundeschulen gibt es zahlreiche. Aber um eine geeignete Hundeschule oder einen geeigneten Hunde-″therapeuten″ auszuwählen muss man folgendes wissen:
Hundeschulen
- Um eine Hundeschule zu eröffnen, muss man keine besondere Ausbildung haben!
- Der 'Beruf' des Hundetrainers ist kein geschützter Beruf, d.h. es gibt keine Institution,
die überprüft, wer da eigentlich an Ihrem Hund herum erzieht. - Hier liegt es allein in der
Verantwortung des Hundetrainers sich eigenständig weiterzubilden, zu informieren und zu lernen!
Hundetherapeuten
- Auch sogenannte Verhaltenstherapeuten, Hundetherapieanstalten o.ä. unterliegen
keinen besonderen Auflagen, auch hier kann jeder machen, was er will, es liegt
in der jeweiligen Verantwortung, wer sich wie weiterbildet, oder ob überhaupt.
- Viele Probleme verhaltensauffälliger Hunde können zu einem hohen Prozentsatz einer
medizinischer Ursache unterliegen, das kann und darf auch nur ausschließlich der
Verhaltensmediziner, d.h. ein Tierarzt mit Zusatzausbildung zum Verhaltensmediziner,
beurteilen und diagnostizieren.
Liegt eine medizinische Indikation vor, kann diese niemals 'aberzogen' werden!
Im Gegenteil, wird hier versucht dem Hund per Erziehung zu helfen, das Verhalten kann
sich aber dadurch noch verschlimmern!
Studierte Tierärzte haben hohe Auflagen und können nicht schalten und walten wie sie wollen!
Mißverständnisse in der Erziehung
Denken Sie mit!
Sie denken: Der Hund muss funktionieren?
- Der Hund ist ein Lebewesen! Keine Maschine!
Aber der Hund muss doch gehorchen!
- Ja, das sollte er!
Aber die Frage ist doch nicht dass er gehorcht, sondern mit welcher Motivation!
Der Hund muss sich unterordnen?
- Nein!
Sicherlich braucht er eine Leitfigur, aber nicht jemanden, der laut, wütend oder
gar böse auf ihn einschreit: Wer schreit, hat nie Recht!
Sogut wie alle üblichen Unterordnungsübungen sind nicht nur sinnlos,
sondern darüber hinaus beziehungsschädigend!
Eine Leitfigur ist souverän, emotional gefestigt, gelassen und weiß in jeder Situation
den richtigen Rat!
Aber die Trainerin, der Trainer sowieso aus dem Fernsehen sagt......
- Sie glauben noch an die Ehrlichkeit und das hohe Niveau unseres Fernsehprogrammes?
Wachen Sie auf - hier geht es nur um Einschaltquoten!
Was Sie hier sehen sind Momentaufnahmen besonders ausgewählter Fälle!
Bei den Wölfen verhält es sich so und so, also folgt daraus....?
- Der Vergleich von Wolf und Hund ist leider nicht immer richtig. Woran das liegt, ist
einleuchtend: Nämlich die Jahrhunderte, die der Hund schon domestiziert ist.
Genetisch hatte er genügend Zeit, um sich an sein Leben zwischen den Menschen anzupassen.
Ihr Hund ist schon zu alt, da kann man nichts mehr machen?
- Man lernt nie aus: So wie das Säugetier Mensch, so lernt auch jedes andere Lebewesen
in seinem Leben nie aus!
Da kann man nichts machen, das ist viel zu aufwendig?
- Resignation! Das ist nicht nur Gift für Ihren Hund, Sie nehmen sich selbst auch
eine große Portion Lebensqualität. Nämlich in bestimmten Situationen
selbst entspannt zu sein!
Was tun also?
- Wenn Sie eine Hundeschule auswählen: Achten Sie genau auf die Art, wie
mit den Hunden umgegangen wird. Wie würden Sie sich fühlen?
- Fragen Sie nach: warum und vor allem wie bestimmte Dinge funktionieren
und seien Sie auch kritisch bei den Antworten: Macht das wirklich Sinn?
- Achten Sie vor allem auf Ihren Hund! Wie reagiert er auf Sie? Will er nur das
Leckerlie, oder macht es ihm Spaß mit Ihnen zu üben?
- Sie sollen schreien? Warum? Meist ist Schreien übertrieben und irrartional.
Ihr Hund hat in der Regel nicht nur gute Ohren, sondern wäre eventuell besser
″bestraft&Prime, wenn Sie ihn links liegen lassen würden.
- Sie sollen köperlich auf Ihren Hund einwirken, egal ob drücken oder
schieben oder schlimmeres: Gibt es wirklich keine andere Möglichkeit?
(Die gibt es mit Sicherheit!)
- Ihr Hund soll ohne Leckerchen oder Spiel mit Ihnen trainieren? Arbeiten Sie auch unentgeltlich, nur
um ihrem Chef zu gefallen?
Das geht doch alles nicht
Eine solche Hundeschule, die o.g. Kriterien erfüllt, gibt es nicht?
Doch!
Sicherlich sind die Menschen rar, die o.g. Kriterien erfüllen: Aber:
Es geht hier nicht darum, alle Hundeschule o.ä. zu diffamieren, sondern darum aufzurütteln.
Denken Sie nach, bevor Sie einfach auf Ihren Hund einwirken und gar nicht ermessen können, was Sie
Ihrem Hund dabei antun!
Denn leider gibt es auch viel zu viele Hundebesitzer, die ohne nachzudenken, nachzufragen allen
Anweisungen blind folgen. Weil′s funktioniert?
Das sollte nicht das Kriterium sein!
Einen Hund zu besitzen, bedeutet Verantwortung zu übernehmen für ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen!
Wie wir mit diesen Lebewesen umgehen, sagt viel darüber aus, was für Menschen wir sind! Wollen Sie wirklich...
− ein ignoranter Mensch sein, nur weil Sie ihren Hund nicht adäquat beschäftigen?
− ein grausamer Mensch sein, nur weil Ihnen gelehrt wird, dass man den Hund befehligen und züchtigen muss.
− ein unentspannter Mensch sein, nur weil sie Ihren Hund ständig kontrollieren müssen, da er – ″das hat er ja noch nie gemacht″ – unkontrollierbar ist?
− ein gestresster Mensch sein, weil sie noch schnell spazieren gehen müssen, obwohl sie keine Lust haben; Spazieren gehen sollte nicht nur Spaß machen, sondern auch ein Ausgleich zum Alltag sein für Hund und Mensch!
− ein abhängiger Mensch sein, nur weil sie ihr ganzes Leben so nach ihrem Hund richten, dass sie bestimmt Dinge nicht tun können, weil Ihr Hund: Angst vor Menschen hat, Fremde nicht mag, jetzt unbedingt dies und das braucht, Sie also gänzlich Ihr Verhalten an ihren Hund anpassen müssen. (Nicht nur, ob Sie in den Urlaub fliegen können oder nicht!)
Auch wenn der Hund (und alle anderen Lebewesen) rechtlich keinen ′Personenstatus′ hat,
so liegt es doch an uns, ihm ein höchst Mögliches an diesem Status zu ermöglichen.
Für das Leben!